Beruf & Karriere

Das journalistische Volontariat

Der Weg zum Berufsziel des Journalisten ist heute vielfältiger als noch vor 10 oder 20 Jahren. Damals unterteilte sich der Journalisten-Beruf in nur wenige Bereiche. Durch die neuen Medien hat sich aber auch in diesem Umfeld vieles verändert. Der klassische Einstieg über das journalistische Volontariat ist aber weiterhin beliebt. Fast 80 Prozent aller Einsteiger entscheiden sich für ein Volontariat. Das kann bei einer Tageszeitung, einem Verlag, einem Radio- oder zum Beispiel Fernsehsender stattfinden. Jedes Jahr stehen um die 3.000 Plätze für das journalistische Volontariat zur Verfügung. Die meisten immer noch bei den klassischen Tageszeitungen, die fast 1.200 Plätze anbieten. Nachrichtenagenturen sind sehr beliebt, die Anzahl an Volontariatsplätzen liegt allerdings im zwei- bis niedrigen dreistelligen Bereich. Genaue Zahlen für die Onlinemedien gibt es indes nicht.

Frauen im journalistischen Volontariat

Ein Trend zeigt sich aber ebenso verstärkt in den letzten Jahren. Wurde der Journalismus früher vor allem durch Männer dominiert, entscheiden sich heute immer mehr Frauen für den Einstieg. 57 Prozent des Nachwuchses ist mittlerweile weiblich.

Ein journalistisches Volontariat ist allerdings nicht mit einer klassischen Ausbildung zu vergleichen. Ein großer Nachteil zeigt sich vor allem darin, dass eine Festanstellung danach in weiter Ferne liegt. Ohnehin arbeiten heute immer mehr Journalisten freiberuflich. Die begehrten Festanstellungen gibt es kaum noch. Die ganze Branche befindet sich seit Jahren im Umbruch. Dennoch stellt das journalistische Volontariat bei einer Tageszeit nicht nur den Hauptzugang, sondern auch den beliebtesten, wenn es um den Berufseinstieg geht. Ähnliches gilt für Zeitschriften. Frauen interessieren sich vor allem für die Bereiche Fashion und Börse. Allerdings sind die Ausbildungsverträge in diesen Bereichen in vielen Fällen deutlich schlechter bezahlt, als bei den klassischen Print-Tageszeitungen.

Öffentlich-rechtliche Rundfundanstalten

Das journalistische Volontariat lohnt sich am ehesten bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Dort wird nicht nur gut bezahlt, sondern auch Qualität vermittelt. Doch hier kommt es jedes Jahr zu vierstelligen Bewerbersummen, die das verfügbare Kontingent deutlich überschreiten. Doch mit dem Hintergrund einer Ausbildung bei den Öffentlich-Rechtlichen-Anstalten haben es angehende Journalisten deutlich leichter in der Branche. Die privaten Rundfunkanstalten sind bei einem journalistischen Volontariat weniger beliebt, da die Qualitätsmaßstäbe geringer sind.

Breit fächern

Später sollten sich Journalisten auf einen oder mehrere Bereiche spezialisieren. Beim journalistischen Volontariat gilt das jedoch noch nicht. Hier ist eine breite Streuung durchaus sinnvoll. Immer mehr gehen zudem den Weg über ein Fernstudium, das für ein journalistisches Volontariat eine wertvolle Ergänzung darstellt und die Karriere später deutlich mehr bewegen kann. Das Fernstudium kann damit einfach kombiniert werden. Dabei wird die Praxis mit den theoretischen Grundzügen des Berufes vermischt. Interessierte bekommen dadurch einen weitaus besseren Einblick in die vielschichtige Materie und können den Bereich Recherche aus beiden Sichten erlernen. Ein großer Vorteil für Journalisten, die später einmal Karriere machen möchten.

Fernstudium als Ersatz

Allerdings ist der Journalisten-Beruf mittlerweile so vielfältig, das ein journalistisches Volontariat nicht immer als Einstieg dienen muss. So können auch das eigene Interesse, die Fähigkeiten und ein journalistisches Fernstudium genauso erfolgreich sein. Wird das noch mit einem eigenen Blog verbunden, in dem interessante und gut recherchierte Berichte veröffentlicht werden, reicht das oft für den Einstieg in den Traumberuf.

Aufbau journalistisches Volontariat

Das journalistische Volontariat kommt in vielen Formen daher. Eine klare Ausbildungsordnung gibt es bislang nicht. Daher eignen sich auch die Öffentlich-rechtlichen Anstalten am besten für den Einstieg, In der Regel erfolgt dabei eine Rotation durch die unterschiedlichsten Bereiche und Redaktionen. Praxis und interne Abläufe können so einfach erfasst werden. Die Zeiten bei dem Volontariat sind abhängig von der gewählten Redaktion. In der Regel zieht es sich aber über 18 – 36 Monate. Eine Vergütung wird bezahlt. Über die Höhe entscheidet der jeweils gültige Tarifvertrag. Die Voraussetzungen werden aber immer höher, um einen der begehrten Plätze bekommen zu können. So setzen die meisten für ein journalistisches Volontariat bereits die allgemeine Fachhochschulreife voraus. Vielfach wird sogar mindestens ein abgeschlossenes Bachelor Studium verlangt.

Die Bewerbung

Der Andrang ist groß. Die meisten Unternehmen schreiben vakante Stellen für das journalistische Volontariat gar nicht mehr öffentlich aus. Initiativbewerbungen sind dabei von großem Vorteil, ebenso Kontakte und spezielle Netzwerke.

Bild: kris krüg-Flickr.