Wohnen & Freizeit

Auffanglager für Studenten

Viele Erstsemester freuten sich auf den Beginn. Doch für einige sieht die Realität anders aus. Eine Wohnung ließ sich nicht rechtzeitig finden. In den großen Uni-Städten ist der Raum knapp. Viele Vermieter lehnen Studenten zudem ab. Dann bleibt nur noch eine Notunterkunft. Doch selbst die Notunterkünfte für Studenten sind überfüllt. 5 Personen in einem Raum sind dabei keine Seltenheit. Eine Zumutung, die auch die Lernmotivation einschränkt.

Studenten – Traum von der eigenen Wohnung

So bleibt für viele Studenten der Traum von der eigenen Wohnung, mit Balkon und einem gemütlichen Wohnzimmer zunächst versperrt. Das Studentenwerk wiegelt jedoch ab. Angeblich sei die Not-Unterbringung für Studenten in einem 5er Belegung keine Belastung. Geht es nach den Studenten, ist diese Form allerdings eine wahre Zumutung. Sinnvoll zum Lernen ist es keinesfalls. Die Schuld trifft auch die Studentenwohnheime, die sich jahrelang weigerten, bessere Maßnahmen zu treffen.

Die Preise für die Notunterbringung sind zwar mit wenigen Euro pro Nacht akzeptabel, sorgen aber keinesfalls für das richtige Umfeld.

Dramatische Lage

In vielen Uni-Städten ist das mittlerweile Realität. Bekannt waren die Probleme bereits seit Jahren. Studentenwerk und andere Einrichtungen sahen aber nie Handlungsbedarf. Grund: Es handelt sich nur um eine kurzzeitige Auswirkung (Neue Zugangsvoraussetzungen/doppelte Abiturklassen), die sich in den nächsten Jahren wieder auflösen wird. Also lässt man die Studenten lieber in Notunterkünften ein tristes Leben weilen, anstelle weitere Gelder zu investieren

Dabei steigt die Zahl der Studenten von Jahr zu Jahr. Dieses Zahlen einfach auf die obigen Auswirkungen zu schieben, wäre viel zu einfach. Die bundesweiten 58 Studentenwohnheime bieten fast 180.000 Wohnungen an. Das ist aber viel zu wenig. Immer mehr private Vermieter und Wohnbaugesellschaften lehnen Studenten als Mieter ab. Der Dachverband Deutsches Studentenwerk kritisiert zwar die Lage und fordert ein Programm von Bund und Land für den Bau von neuen 25.000 Wohnplätzen, unternommen wird sonst aber nichts.

Schätzungen zu Folge wird erstmals die 2.5 Millionen Marke gebrochen. So viele Studenten sollen sich dieses Jahr durch die deutschen Hochschulen drängeln. Darunter befinden sich fast 500.000 Erstsemester.

Bild: Petra Bosse  / pixelio.de