Studieren ohne Abitur So geht´s

In Deutschland stellt das Abitur, also die Hochschulreife, die Zulassungsvoraussetzung an der Universität dar. In vielen Fächern gibt es sogar zusätzlich einen Numerus clausus, welcher die Zahl der zulassungsberechtigten Studenten nochmals reduziert. Aber führen auch ohne Abitur Wege zum Studium? Die Antwort lautet: Ja! Studentennachrichten verrät, welche.

Berufserfahrung kann als Eintrittskarte zum Studium dienen

Zu einigen wenigen Studiengängen, vor allem im künstlerischen und sozialen Bereich, werden auch Studenten ohne Abitur zugelassen. In der Regel bedarf es in den meisten Bundesländern dann aber Berufserfahrung, um zu einem Studienplatz zu gelangen. Dazu muss es sich um einschlägige Jobs handeln und der Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf erreicht worden sein sowie mehrjährige Berufspraxis in der Branche nachgewiesen werden. Absolventen einer staatlichen Meisterprüfung haben in den meisten Fällen damit auch die Zulassung für das Studium in der Tasche. Ohne Meisterprüfung steht für die zukünftigen Studenten häufig noch ein Eignungsfeststellungsverfahren bevor, das zum Beispiel aus einem Probestudium, oder einem Eignungstest besteht. Die Regelungen für eine Studienzulassung mit Berufsausbildung variieren von Bundesland zu Bundesland, weshalb Studentennachrichten allen künftigen Studenten empfiehlt, sich bei der Studienberatung der jeweiligen Universität zu erkundigen und beraten zu lassen. Grundsätzlich muss bei der beruflichen Tätigkeit eine Nähe zum gewünschten Studienfach stets gegeben sein. Über jeden individuellen Bewerber entscheidet dann die Hochschule. Bei kostenpflichtigen privaten Hochschulen sind die Chancen auf einen Studienplatz dabei meist höher als an öffentlichen Einrichtungen, da hier noch stärker auf die persönlichen Leistungen geachtet wird, als auf Formlia.

Der zweite Bildungsweg als neue Chance

Wer weder ein Abitur hat, noch über Berufserfahrung verfügt, für den scheint es fast aussichtslos, ein Studium absolvieren zu können. Aber dem ist nicht so, denn über den zweiten Bildungsweg kann jeder Schulabschluss nachgeholt werden – eben auch das Abitur. An einem Abendgymnasium oder Kolleg können Studienwillige ihren Abschluss schaffen, und das auch neben dem Beruf. Auch an Fachoberschulen (FOS) oder Berufsoberschulen (BOS) kann das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg erlangt werden. Ein Schulgeld wird hier meistens fällig und private Anbieter, die sogar Fernkurse zum Abitur anbieten, sind dabei noch etwas teurer als lokale und staatliche Angebote. Auch erfordert der zweite Bildungsweg eine Menge eigene Motivation und Durchhaltevermögen. Doch ist das Abitur erst einmal erreicht, dann stehen die Türen zum Wunsch-Studium offen.

Hilfreiche Links für den Weg ins Studium
Regelung in den einzelnen Bundesändern
Studienberatungs-Ansprechpartner Hochschulen
Aufstiegsstipendium für Berufstätige
Zweiter Bildungsweg – Info durch die Arbeitsagentur
Beschlüsse und Regelungen für das Studieren ohne Abitur

 

[Bild: martinradloff/Flickr.]