Studienabbruch – Keine einfache Entscheidung
Zweifellos, der Begriff Studienabbrecher ist weitläufig negativ behaftet. Menschen, die ihr Studium abbrechen können nichts durchziehen, haben keinen Biss und sind demotiviert – so das Klischee. Doch dass es viele erfolgreiche Studienabbrecher gibt, die nach dem Hinschmeißen erst gemerkt haben, was wirklich richtig für sie ist, das wird gerne vergessen. Dramatisch ist ein Studienabbruch allemal nicht – zumindest dann nicht, wenn er dank intensiver Selbstreflektion zu einer nachhaltigen Erkenntnis führt.
Viele Ursachen führen zu einem Studienabbruch
Die Ursachen für einen Studienabbruch können vielfältig sein. Persönliche Gründe wie Krankheit oder andere private Probleme sind das eine. Falsche Vorstellungen vom Studiengang und den eigenen Interessen das andere. Wer merkt, dass Medizin wirklich nichts für ihn ist, oder dass ein Lehramt nicht zu ihm passt, sollte sich nicht unnötig quälen. Andere Studierende hingegen, die nur Startschwierigkeiten haben und das Lernen im Studium erst lernen müssen, sollten sich erst einmal durchbeißen. Eine in den Sand gesetzte Prüfung ist schließlich noch kein Grund, alles hinzuschmeißen. Dauerhafter Frust jedoch sollte ein Alarmsignal sein und zu Konsequenzen führen. Ob es ein Studienabbruch sein muss, oder vielleicht schon ein Ortswechsel ausreicht, kann nur individuell entschieden werden.
Studienabbruch – ja oder nein?
Die Entscheidung für oder gegen einen Studienabbruch ist schwer. Ausschlaggebend ist auch die Frage, wie weit fortgeschritten das Studium bereits ist. Wer nach dem ersten Semester merkt, dass er keine Freude am Studieren hat, sollte eventuell noch ein Semester bis zur Entscheidung warten. Vielleicht waren nur die ersten Vorlesungen langweilig und ein notwendiges Übel? Wer jedoch dauerhaft kein Interesse an seinem Studium findet, sollte so früh wie möglich den Absprung schaffen. Wieder andere, die kurz vor dem Abschluss feststellen, dass sie eigentlich etwas ganz anderes machen möchten, sollten in Erwägung ziehen, das angefangene, fast abgeschlossene Studium zumindest zu beenden.
Was kommt nach dem Studienabbruch?
Nach dem Studienabbruch kommt zunächst eine Neuorientierung. Glücklich können sich alle schätzen, die bereits während des unliebsamen Studierens gemerkt haben, was ihnen wirklich Spaß machen könnte. Alle anderen fangen erst einmal wieder bei null an. Diesmal gilt es dann, genau zu identifizieren, wo die eigenen Interessen und Stärken liegen. Vielleicht muss es gar kein Studium sein und eine praxisnahe Ausbildung wäre die bessere Option? Berufsberatungen und Eignungstests können zumindest eine grobe Orientierung bieten. Auch intensive Recherche und Informationssammlung kann helfen, vielleicht auch abwegige Berufe oder alternative Karriereoptionen zu entdecken. Eines ist in jedem Fall klar: Ein Studienabbruch ist auch die Chance auf einen erfolgreichen Neustart.
Bildquellenangabe: Lupo / pixelio.de