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Studienabbruch – Wo es häufig vorkommt

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Studienabbruch kommt in einigen Studienrichtungen besonders häufig vor. Mathematik und Ingenieurwissenschaften stehen ganz oben auf der Agenda, wenn das Thema Studienabbruch zur Sprache kommt. Praktisch jeder zweite Mathe-Student entscheidet sich für einen Abbruch. Häufig sind es falsche Vorstellungen, die mit einem Studienfach verbunden werden. Aber auch die Gedanken an eine spätere Karriere und einem hohen Gehalt lassen sich nicht tatsächlich immer mit dem Studienfach umsetzen. Wenn diese Erkenntnis kommt, führt das im Zweifel häufig zu einem Studienabbruch.

Studienabbruch: Fall Dennis M.
Dennis M. entschied sich für ein Studium im Bauingenieurwesen. Später wollte er einmal viel Geld als Bauingenieur verdienen und dachte an ein spannendes Studium. Doch kurz vor dem Ende des 2. Semesters entschied sich Dennis M. für einen Studienabbruch. Sein Grund lag vor allem daran, dass die Professoren jede Woche fast nur von Steinen in den Vorlesungen sprachen. Hier bemerkte der Student, dass das gewählte Studium doch nicht seinen Neigungen entsprach und entschied sich so für einen Studienabbruch. Alleine ist er mit seiner Entscheidung nicht. Tausende von Studenten im Bauingenieurwesen entscheiden sich für einen Studienabbruch. So zeigt zum Beispiel die Statistik der TU Dortmund, das dort nur 72 Studenten im Jahr 2012 den Abschluss in dieser Studienrichtung erhielten.

Studienabbruch- Unis scheitern

Dass es so häufig zu einem Studienabbruch kommt, liegt aber nicht nur in der Schuld der Studenten. Häufig sind es die Unis. Dabei liegen zwei Gründe vor. Zu einem versäumen es immer mehr Universitäten, Studieneinsteiger wirklich auf das Studium vorzubereiten. Es zählt, so urteilen viele Experten mittlerweile, mehr Masse als Klasse. Das führt unweigerlich zu einer hohen Zahl von Studienabbrechern. Aber auch die Vorlesungen seien oft so gehalten, das nur wenig Motivation für Studenten bestände. Viele Professoren seien überarbeitet, schlecht gelaunt und lassen das an den Studierenden aus.

Studienabbruch: Betroffene Richtungen
Vom Studienabbruch betroffen sind vor allem die sogenannten Mint-Fächer. Also alle Studienfächer, die viel Mathe und Technik beinhalten. Hier liegt die Quote beim Studienabbruch bei weit über 30 Prozent. Bei einigen Unis sogar über 40 Prozent. Im Bereich Mathematik wirft sogar jeder zweite Student das Handtuch.

Die Unis nennen auch zugleich die Gründe dafür. Viele Studenten, die sich neu einschreiben, sind unerfahren und wissen zu wenig über das gewählte Studienfach. Andere sehen bereits nach dem 1. Semester eine Überforderung. Die Probleme sind zwar den Universitäten bekannt und auch die Zahl beim Studienabbruch steigt an. Praktisch aber hat weder einer Uni noch eine Hochschule Maßnahmen dagegen ergriffen. Auch die Politik ist sich nicht einig. Das Problem wurde erkannt, Lösungen möchte aber keiner anbieten.

Studienabbruch: Warum so hoch in den Mint-Fächern

In den Mint-Fächern gehören die Grundlagenfächer zu dem schwierigsten Teil, das häufig umfangreiche Grundkenntnisse voraussetzt. Viele Studenten könnten dabei nicht mithalten und würden sich über kurz oder lang für einen Studienabbruch entscheiden.

Aber auch in Romanistik und Philosophie steigen die Zahlen beim Studienabbruch an. Falsche Erwartungen sind die häufigsten Gründe. Aber Durchfallquoten bis zu 95 Prozent (z.B. TU Dortmund) zeigen auch, das die Probleme direkt bei den Universitäten liegen. Solange von dort aus keine Änderung kommt, wird es bei den hohen Zahlen zum Studienabbruch bleiben.

[Bild: uniinnsbruck/Flickr]