Uni Chaos in Liberia
Unser Blick reicht heute einmal ein paar Tausend Kilometer weiter. Direkt nach Libera. Dort kam es zu einem totalen Fiasko. Mehr als 25.000 Bewerber fielen durch die Aufnahmeprüfung. Diese Zahl ist so groß und gewaltig, dass wir uns fragen, wie so etwas passieren kann. Denn praktisch sind alle Bewerber durchgefallen. Von den 25.000 Kandidaten hat keiner die erforderliche Punktezahl im Examen geschafft! Das wurde erst vor wenigen Tagen bekannt. Der Vizepräsident der Uni, Ansu Sonii bestätigte diese Zahlen.
Was ist passiert
Für eine schnelle Lösung wurden nun nachträglich die Ansprüche gesenkt. So schafften es immerhin 1.600 Bewerber an die dortige Uni. Diese ist zugleich die wichtigste in Liberia. Folgt man den Zahlen, so scheinen die Aufnahmekriterien dort strenger, als in Deutschland zu sein. Oder ist es das Bildungssystem so schlecht, das keiner die Aufnahmekriterien erfüllen kann? Ellen Johnson Sirleaf, die Staatspräsidentin war schockiert und beschreibt die Situation als alarmierend.
Insgesamt werden das Chaos als nationaler Notstand gewertet. So schlecht waren die Zahlen noch nie. Die Staatspräsidentin bezeichnet es sogar als eine Schande für ihr Land.
Bürgerkrieg als Grund
Wer sich ein wenig mit der Geschichte des Landes beschäftigt, wird vielfältige Punkte als Auslöser finden. Der Bürgerkrieg, der über 14 Jahre wütete und erst 2003 sein Ende fand, hinterlässt noch heute seine Auswirkungen. Der westafrikanische Staat liegt immer noch in großen Trümmern. Aufräumen und Bewältigen wird ein Akt von Jahrzehnten werden. Viele Eltern sind zudem so arm, dass sie ihre Kinder lieber zur Arbeit schicken. Schule kommt dabei nicht infrage. Bill Tuaway hingegen sieht das als Vorsitzender des Bildungsausschusses im Parlament des Landes ganz anders. Für ihn ist nur das Schulsystem die Wurzel allen Übels. Demnach leisten die Lehrer keine gute Arbeit. Eine einfache Erklärung für ein derartiges Chaos. Es ist zu erwarten, dass sich die Situation in den kommenden 10 Jahren wenig verändern dürfte. Dementsprechend kann auch die wirtschaftliche Situation des Landes beurteilt werden.
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de